Oberhof, Mittelhof, Unterhof, Englandshaus:
Oberhof: Bei dem in einem Park gelegenen Herrenhaus westlich der Kirche handelt es sich um einen ursprünglich mittelalterlichen dreigeschossigen Steinbau, der später um einen Anbau nach Norden zur Parkseite erweitert wurde. Die Südseite schmückt ein markanter Treppengiebel. Im Hof sind neben der Haustür Wappensteine von 1634 (v. Dalwig / v. Gilsa / v. Löwenstein) und von 1652 (v. Scholley / v. Gilsa) im Mauerwerk eingelassen. Unmittelbar links von der Tür befindet sich noch ein undatierter Wappenstein (v. Gilsa / v. Kuhmann), der an Zeitlose v. Kuhmann, Witwe des Werner von und zu Gilsa, Stifter der Linie Oberhof erinnert. Über den Wappen der beiden Familien steht der Name des gemeinsamen Sohnes Hans Caspar, geb. 1584. Ein östlicher Erkervorbau wurde 1723 errichtet. Über dem Eingang an der Westseite befindet sich ein Wappenstein des Eckhardt zu Gilsa (um 1470) und seiner Ehefrau Elisabeth von und zu Fischbach. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Bau äußerlich vergotisiert.
Mittelhof: Direkt nördlich der Kirche steht die ehemalige Wasserburg der Familie v. Gilsa; sie ist das älteste Gebäude des Ortes, erbaut im 15. Jahrhundert als geschlossene Anlage mit Eckturm und Zugbrückenanlage im Stile einer Niederungsburg. Nach der Zerstörung im 30 jährigen Krieg (1635) wurden die Gebäude als Gutshof auf den alten Grundmauern wieder errichtet. 1730 wurde der Graben trocken gelegt und ein fester Fahrdamm ersetzte die ehemalige Zugbrücke. Über dem Torbogen befindet sich ein spätgotisches Alliance-Wappen v. Gilsa / v. Schaufuß. Im Hofinnern zwei schöne 1684 datierte Wappensteine.Die sogenannten "Entensteine" an der Ostseite erinnern an die ehemals zahlreichen Entenscharen, die hier in Nisthöhlen brüteten. Der ursprünglich in dieser Burganlage lebende Familienzweig v. Gilsa ist im Jahre 1898 im Mannesstamm erloschen. Der im 20. Jahrhundert drohende Verfall des Mittelhofes konnte nach einem Verkauf an eine Handwerker-Gemeinschaft abgewendet werden.
Unterhof: Östlich der Kirche befindet sich eine weitläufige Vierseithofanlage mit Herrenhaus und Wirtschaftsgebäuden. Das Fachwerk-Herrenhaus mit Zwerchhaus in der Mittelachse wurde um 1700 errichtet; bemerkenswert ist eine repräsentativ geschnitzte Haustür von 1809.
Am bewaldeten Hang nördlich des Unterhofes gestalteten die Freiherren von und zu Gilsa um 1920 einen Privatfriedhof mit monumentalem Treppenaufgang und Friedhofsportal.
Nach einer Balken-Inschrift über der quergeteilten geschnitzten Englandshaus:Hauseingangstür wurde das später holzverschindelte dreistöckige Fachwerk-Wohngebäude im Jahr 1748 von Johannes Schmitt und seiner Ehefrau Anna-Elisabeht erbaut. Die U-förmige Hofanlage mit Wirtschaftsgebäuden stellte nach einer weiteren Balken-Inschrift anno 1799 Johan Jost Engeland fertig. Seit 1870 befindet sich das von der Familie Engeland verkaufte "Englandshaus" (Sprachgebrauch) im Besitz der Familie v. u. zu Gilsa. Eine Balkeninschrift lautet: "Dies Haus ist mein und doch nicht mein, nach mir kommt wieder ein ander nein".